Exkurs: Die Kaninchenzucht

Wer bereits mehrere Tiere sein Eigen nennt und sich im Allgemeinen für Kaninchen begeistern kann, wird vielleicht auch früher oder später darüber nachdenken, Kaninchen zu züchten. Wichtig ist hierbei jedoch, dass hier nicht der Gedanke „Ich werde reich!“ im Vordergrund stehen sollte. Ein wenig Recherche zeigt, dass es vor allem die Kaninchen sind, die in den Tierheimen und Zoohandlungen angeboten werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Kunden schon ungeduldig auf die „seltene Ware“ warten, ist damit vergleichsweise gering. Dennoch kann es durchaus Spaß machen, mit der nötigen Fachkenntnis, seine eigene Kaninchenzucht zu betreuen und weiter auszubauen.

Generell gilt hier, dass jedoch Qualität vor Quantität stehen sollte. Verzichten Sie in jedem Falle darauf:

  • kranke, geschwächte Tiere in Ihr Zuchtvorhaben miteinzubeziehen
  • einige Tiere wahllos (unter anderem auch auf der Basis von Inzucht) miteinander zu verpaaren
  • möglichst viele Nachkommen erzeugen zu wollen.

Viel wichtiger ist es, sich vorab ein wenig mit der Vererbungslehre auseinander zu setzen. Das Schulwissen, das hier in der fünften und sechsten Klasse vermittelt wurde, ist in der Regel ausreichend. Es hilft Ihnen unter anderem dabei, zu erkennen, welche Farbschläge bei welchen Verpaarungen auftreten können. Hierbei handelt es sich um einen Umstand, der spätestens dann interessant werden könnte, wenn Sie planen, mit dem entsprechenden Nachwuchs auch an Ausstellungen teilzunehmen.

Weitere wichtige Überlegungen

Wer Kaninchen züchten möchte, sollte nicht nur an das Glücksgefühl direkt nach dem Wurf, sondern auch an die Folgen denken. Je nachdem, wie viele Kaninchen hier das Licht der Welt erblicken, kommt auch mitunter eine hohe finanzielle Belastung auf Sie zu. Zudem sollten Sie sich auch fragen, ob Sie:

  • die Zeit haben, sich vor allem in den ersten Wochen ausreichend um die Kleinen zu kümmern
  • Abnehmer haben bzw. brauchen
  • den Tieren die nötigen Platzverhältnisse bieten können.

Berücksichtigen Sie hierbei vor allem auch immer, dass nicht alles nach Plan laufen muss! Vielleicht wird ein Junges von seinen Eltern verstoßen? Dann bräuchten Sie noch mehr Zeit und Platz, um dieses gegebenenfalls gesondert aufzuziehen. Des Weiteren könnte es auch sein, dass Sie Ihr Elternpaar nur einmal verpaaren möchten. Bedenken Sie hier, dass auch die Jungtiere sicherlich schon bald wieder fruchtbar sein werden! Diese müssen dann gegebenenfalls frühzeitig separiert werden.

Beachten Sie zudem, dass Sie, sofern Sie eine gewerbliche Zucht planen, auch einen Gewerbeschein vorlegen können müssen.

Bereiten Sie alles auf den Nachwuchs vor!

Wenn die jungen Kaninchen erstmal das Licht der Welt erblickt haben, könnte es schwer sein, wie gewohnt im Käfig oder Stall zu hantieren. Daher gilt es, schon vor dem eigentlichen Wurf alles vorzubereiten. Achten Sie in diesem Zusammenhang vor allem darauf, dass sich die Tiere in ihrem Umfeld wohlfühlen. Das bedeutet, dass sie:

  • über einen großen Käfig verfügen müssen, in dem sie sich nicht nur frei bewegen, sondern auch buddeln können
  • einen Unterschlupf zur Verfügung haben, um sich sicher zu fühlen
  • über ein sauberes Areal verfügen.

Nach dem Wurf können Sie der Natur im Allgemeinen ihren Lauf lassen. In der Regel kümmern sich die Kaninchen weitestgehend selbst um die Aufzucht ihrer Jungen.

Wichtig ist es lediglich, die Tiere impfen zu lassen. Vor allem Krankheiten wie RHD oder Myxomatose spielen hier eine tragende Rolle.