Vor- und Nachteile einer Krankenversicherung für Katzen

Katze beim Tierarzt
Eine kranke Katze kann schnell hohe Tierarztkosten verursachen. Doch lohnt sich deshalb eine Versicherung und wie funktioniert eine Krankenversicherung für Katzen? / Foto: Andrew Rafalsky Shutterstock.com

Katzenhalter fragen sich oft, ob sich eine Krankenversicherung für Katzen lohnt. Viele sind der Ansicht, dass eine Krankenversicherung für Wohnungskatzen sinnlos ist. Dabei kann sowohl der Stubentiger als auch der Freigänger krank werden oder sich verletzen. Manche tierärztlichen Behandlungen können ein großes Loch in die Geldbörse reißen. Lesen Sie hier, ob eine Katzenkrankenversicherung für Ihre Katze ratsam ist.

Wann ist eine Krankenversicherung für Katzen sinnvoll?

Grundsätzlich ist es für jede Katze zu empfehlen, eine Krankenversicherung abzuschließen. Zum Beispiel leiden Kater oftmals an Harngrieß. Meistens zeigen die Tiere ihr Leiden erst dann, wenn die Schmerzen unerträglich sind. Häufig ist ein Aufenthalt in einer Tierklinik oder in einer Tierpraxis erforderlich, sodass der Katzenbesitzer tief in die Geldtasche greifen muss. Eine gute Krankenversicherung für Katzen kommt für die Kosten solcher und anderer Behandlungen auf. 

Sollte Ihre Katze zu den Freigängern gehören, ist eine Krankenversicherung ebenfalls empfehlenswert. Freigänger gehen das Risiko ein, von einem Auto angefahren zu werden oder Gift zu fressen. Unfallbehandlungen sowie Untersuchungen wie ein MRT sind kostspielig. Darüber hinaus ist eine Krankenversicherung für eine Katzen-Zucht ratsam. Manche Versicherungsgesellschaften bieten spezielle Tarife für Züchter an. 

Welche Kosten werden übernommen?

In der Regel müssen zunächst Sie die Tierarztkosten bezahlen, die später von der Katzenversicherung erstattet werden. Die Leistungen unterscheiden sich je nach Anbieter. Bevor Sie eine Krankenversicherung für Katzen abschließen, sollten Sie einen Vergleich durchführen. Bei einigen Anbietern sind die Kosten für Vorsorgeuntersuchungen, Wurmkuren, Impfungen, Operationen und Behandlungen abgedeckt. 

Achten Sie darauf, welche Summe die Versicherung abdeckt. Es ist möglich, dass jedes Jahr lediglich eine bestimmte Summe ausgeschöpft werden kann. Oder die Katzenversicherung trägt nur 80 Prozent der Tierarztkosten. Wenn Sie eine Krankenversicherung für Katzen abschließen möchten, vergleichen Sie die Leistungen der Anbieter nach folgenden Kriterien:

  • Ist die Katzenversicherung mit einer Selbstbeteiligung verbunden?
  • Wie hoch ist das Jahreslimit für die tierärztliche Versorgung?
  • Welchen Gebührensatz übernimmt die Krankenversicherung für Katzen? 
  • Trägt die Versicherung die höheren Kosten einer Notfallbehandlung an Wochenenden oder Feiertagen?
  • Deckt die Katzenversicherung Impfungen, Wurmkuren und weitere Standardleistungen ab?

Lesen Sie das Kleingedruckte. Bei den meisten Tierkrankenversicherungen gibt es eine Wartezeit. Das bedeutet: Erkrankt Ihr Stubentiger bereits 3 Wochen oder 3-6 Monate nach Vertragsabschluss, werden die Behandlungskosten nicht übernommen. Die Wartezeit fällt je nach Anbieter unterschiedlich aus. Viele Krankenversicherungen für Katzen übernehmen außerdem kein Tier mit Vorerkrankung. 

Katzenkrankenversicherung: Ja oder Nein?

Die Verbraucherzentrale sieht Krankenversicherungen für Tiere als überflüssig an. Demnach lohne sich eine Katzenkrankenversicherung nur dann, wenn Ihr Stubentiger zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses jung und gesund ist. In dem Fall ist der Beitrag niedrig. Je älter die Katze ist, desto höher fällt der Beitrag aus. Außerdem gehören Kastrationen oder Sterilisationen, Impfungen und weitere Standardleistung oftmals nicht zum Versicherungsschutz. Eine ältere oder alte Katze wird von den meisten Anbietern gar nicht erst aufgenommen. 

Sie zahlen mehr, wenn Sie eine Rassekatze versichern möchten. Eine Katzenversicherung für Wohnungskatzen ist in der Regel günstiger als eine für Freigänger. Des Weiteren können Sie keine Katzenkrankenversicherung für 2 Katzen abschließen. Das heißt: Sie müssen für jedes Tier eine eigene Versicherung abschließen. 

Im Schnitt kostet eine Katzenkrankenversicherung monatlich zwischen 10 und 40 Euro. Bleibt Ihre Katze ihr Leben lang gesund und müssen Sie lediglich für Impfungen und Wurmkuren aufkommen, rentiert sich eine Krankenversicherung nicht. Anders sieht es aus, wenn Ihr Stubentiger krank wird oder sich stark verletzt und operiert werden muss. Dann können sich die Kosten für Behandlungen schnell im vierstelligen Bereich befinden. 

Vorteile

Wenn Sie eine Versicherung mit Rundum-Schutz ohne Selbstbeteiligung abschließen, profitieren Sie von diesen Vorteilen:

  • Kostenübernahme von Impfungen, Wurmkuren und anderen Standardleistungen
  • Kostenübernahme von MRT und anderen Untersuchungen
  • Kostenübernahme von Operationen und Behandlungen
  • Erstattung von Kosten für Voruntersuchungen, Nachbehandlungen und Medikamenten
  • Faire Konditionen für ältere Katzen und Freigänger
  • Günstige Monatsbeiträge

Nachteile

Je nach Anbieter und Leistungspaket können die Nachteile überwiegen:

  • Mit Selbstbeteiligung: Versicherung erstattet nur einen Teil der Kosten
  • Standardleistungen werden nicht gedeckt
  • Kosten für Medikamente, Vor- und Nachbehandlungen müssen Sie tragen
  • Hohe Monatsbeiträge
  • Höhere Beiträge für Freigänger und ältere Katzen
  • Eventuell werden Seniorenkatzen nicht angenommen

Lohnt sich eine OP-Versicherung für Katzen?

Eine Katzen-OP-Versicherung lohnt sich in jedem Fall, denn Operationen können sehr teuer sein. Je nach Anbieter werden die Kosten für eine OP komplett oder zum Teil übernommen. Die Tarife für eine OP-Versicherung sind in der Regel günstiger als für eine komplette Katzen Krankenversicherung. 

Fazit

Wenn Sie die oben genannten Faktoren vor Abschluss einer Versicherung beachten und die Tarife vergleichen, kann sich eine Krankenversicherung für Katzen durchaus lohnen. Vor allem Katzen, die sich im Freien aufhalten dürfen, können sich mit Katzenseuche, Katzenleukämie oder Toxoplasmose anstecken. Zudem ist das Risiko hoch, dass sie schwere Verletzungen durch Verkehrsunfälle davontragen und behandelt oder operiert werden müssen.

Darüber hinaus sollten Sie ebenfalls über eine Katzenversicherung für Wohnungskatzen nachdenken. Selbst wenn sich Ihre Katze ausschließlich im Haus oder in der Wohnung aufhält, kann sie im Laufe ihres Lebens an einer chronischen Niereninsuffizienz, an Katzendiabetes oder an einer Schilddrüsenüberfunktion erkranken. Schließen Sie eine Versicherung ohne oder nur mit geringer Selbstbeteiligung ab und informieren Sie sich, ob der Anbieter Standardleistungen übernimmt und Kosten für Medikamente abdeckt. 

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