Mundgeruch beim Hund? Mögliche Ursachen und Auslöser!

Manche Hunde haben Mundgeruch /
Hunde haben aus verschiedenen Gründen Mundgeruch / Foto: sanjagrujic Shutterstock.com

Welcher Hunde-Fan kennt es nicht: Mundgeruch beim Hund kommt häufiger vor, als uns lieb ist. Im besten Fall handelt es sich um ein vorübergehendes Problem – lästig, aber harmlos. Doch was tun, wenn der vierbeinige Liebling unter anhaltendem Maulgeruch leidet? Da schlechter Atem beim Hund vielfältige Ursachen haben kann, kommt es jetzt nicht nur auf eine Bekämpfung des Symptoms, sondern vor allem auf eine sorgfältige Ermittlung des Auslösers an. 

Mundgeruch beim Hund: Einfach nur schlechter Atem oder Symptom einer Erkrankung?

Oft ist die Ursache für den Maulgeruch beim Hund schnell gefunden: Vielleicht hat der vierbeinige Freund einfach herzhaft gerülpst oder neigt dazu, an Dreck zu schlecken oder diesen gar zu fressen. Bemerkt man Letzteres, sollte man natürlich versuchen, den Hund davon abzuhalten und ihm mit Spielen oder einem gesunden Leckerli eine alternative Beschäftigung bieten. Wenn der Mundgeruch nur hin und wieder in den genannten Situationen auftritt, besteht kein Anlass zur Sorge. Riecht der Hund jedoch dauerhaft aus dem Maul oder hat der Atem gar einen fauligen Geruch, gilt es, möglichst rasch die Ursache zu ermitteln. Nicht nur ist anhaltender Mundgeruch überaus unangenehm – vor allem dann, wenn Zwei- und Vierbeiner gemütlich kuscheln wollen –, sondern er kann auch Symptom einer ernsteren Erkrankung sein. Diese muss so schnell wie möglich erkannt und behandelt werden, damit das Tier keine dauerhaften gesundheitlichen Schäden davonträgt. 

Mögliche Auslöser für Maulgeruch beim Hund

Für anhaltend schlechten Atem beim Hund gibt es mehrere mögliche Ursachen. Viele davon lassen sich relativ schnell im Hundemaul verorten und reichen von an den Zähnen verbliebenen Essensresten über Plaque und Zahnstein bis zu eitrigen Entzündungen. Auch Verdauungsprobleme können Mundgeruch verursachen. Manchmal ist auch eine unerkannte Erkrankung der Nieren oder Diabetes der Auslöser. 

Zahnstein verursacht Mundgeruch und kann zu ernsthaften Erkrankungen führen

In vielen Fällen wird Mundgeruch beim Hund durch Zahn- und Zahnfleischprobleme verursacht. Abhängig sowohl vom Futter und der (möglicherweise nicht ausreichenden) Mund- und Zahnhygiene als auch von der individuellen Veranlagung aufgrund von Rasse und Alter kann sich bei Hunden – ebenso wie bei Menschen – aus den von Essensresten herrührenden Zahnbelägen Zahnstein bilden. Wird er nicht entfernt, verursacht Zahnstein schlechten Atem, aber auch nicht zu unterschätzende weitere Probleme: Als Folge von Zahnstein können Karies und Parodontitis entstehen, wobei vor allem Letztere zu dauerhaften Entzündungen des Zahnhalteapparats und im schlimmsten Fall zu Zahnverlust führen kann. Beim Hund Zahnstein entfernen zu lassen, ist nur durch Tierärzte möglich, da der Hund hierfür in Vollnarkose versetzt werden muss. Wenn die Zahnsteinbildung schon vorangeschritten ist und entsprechend bereits Folgeerkrankungen verursacht hat, macht dies weiterreichende Zahnsanierungen erforderlich. Daher ist dringend anzuraten, die Zahngesundheit des Hundes regelmäßig zu überprüfen und Zahnstein frühzeitig entfernen zu lassen. Um der Entstehung von Zahnstein vorzubeugen, sollten dem Tier geeignete Knochen und Kausnacks (oft auch als Dental-Snacks bezeichnet) angeboten werden, die für Abrieb und damit für eine Beseitigung von weichen Belägen sorgen, bevor diese zu Zahnstein werden. Noch besser für die Hundegesundheit ist es, den Vierbeiner bereits als Welpen ans Zähnebürsten zu gewöhnen und dieses regelmäßig und gründlich durchzuführen.

Schlechter Atem beim Hund: Vielleicht ist das Hundefutter schuld

Leidet der Hund anhaltend unter Mundgeruch, sollte auch sein Hundefutter als möglicher (Mit-)Verursacher in Erwägung gezogen werden. Zum einen kann die ausschließliche Fütterung von Nassfutter die Entstehung von Zahnstein begünstigen. Zum anderen kann Futter, das der Hund nicht gut verträgt, für wiederkehrende Beschwerden im Verdauungstrakt verantwortlich sein. Ob schwer verdauliche Bestandteile wie Pansen, eine ungesunde Nascherei vom Teller des Zweibeiners oder eine Futtermittelunverträglichkeit – all das kann zu Beschwerden wie Blähungen und Durchfall sowie zu Mundgeruch führen. Anhaltende Magen-Darm-Beschwerden können die Lebensqualität des tierischen Freundes erheblich beeinträchtigen und sollten daher umgehend behandelt werden, etwa durch eine Futterumstellung oder eine Ausschlussdiät. Tritt keine Besserung ein, sollten Hundeeltern tierärztlichen Rat einholen. Ganz wichtig: Leckereien vom eigenen Teller sind für den Hund tabu, denn unsere Speisen sind fast immer zu süß, zu fettig oder zu scharf gewürzt.

Weitere mögliche Ursachen für Mundgeruch bei Hunden

Neben mangelnder Mund- und Zahnhygiene oder ungeeignetem Futter kann Maulgeruch beim Hund noch andere Ursachen haben. Diese können auf zwar teils schwerwiegende, allerdings seltene Erkrankungen hindeuten. Da die Auslöser möglichst zeitnah behandelt werden sollten, vom Laien aber oft kaum zu erkennen sind, ist eine Abklärung in der veterinärmedizinischen Praxis unumgänglich. Mundgeruch beim Hund kann Symptom folgender Krankheiten sein:

  • Diabetes mellitus
  • Entzündungen der Nasenschleimhaut und/oder der Nasennebenhöhlen
  • Mandelentzündung oder andere Entzündungen im Rachen- und Halsbereich
  • Magenschleimhautentzündung, IBD (Inflammatory Bowel Disease, deutsch: entzündliche Darm-Erkrankung, eine Autoimmunerkrankung) oder andere Erkrankungen des Magen-Darm-Systems
  • Niereninsuffizienz mit Urämie
  • Tumorerkrankungen

All diese Krankheiten müssen schnellstmöglich behandelt werden. Eine genaue Diagnose stellt der Vet mittels Untersuchungen/Laboruntersuchungen sowie einer ausführlichen Befragung des Hundehalters. 

Wie kann man Mundgeruch beim Hund behandeln?

Um Maulgeruch und schlechten Atem nachhaltig zu behandeln, sollte die Ursache ermittelt und dann der zugrundeliegende Auslöser beseitigt werden. Eine reine Behandlung der Symptome, ohne den eigentlichen Grund zu kennen, ist nicht zu empfehlen, denn dadurch wird man das Problem langfristig nicht los. Zudem birgt die ausschließlich symptomatische Behandlung die Gefahr, dass die Krankheit, die den Mundgeruch verursacht, nicht rechtzeitig erkannt und erst im fortgeschrittenen Stadium bekämpft wird. Durch eine angemessene Behandlung der Ursache – sei es eine Verbesserung der Mundhygiene durch Zähneputzen und Dental-Snacks, eine Zahnbehandlung, eine Futterumstellung oder die medizinische Therapie einer Grunderkrankung wie Diabetes – lässt sich hingegen auch der Maulgeruch effektiv verbessern. Ergänzend können natürliche Hausmittel zur Erfrischung des Atems versucht werden, etwa die Beigabe von Kokosöl oder mit Wasser verdünntem Apfelessig zum Hundefutter. Voraussetzung ist natürlich, dass der Hund den Geschmack der Zusätze akzeptiert. Zudem ist es sogar möglich, mit Kokosöl die Hundezähne zu putzen. Kräuter wie Petersilie, Basilikum und Minze erfrischen ebenfalls den Atem und wirken leicht antimikrobiell, was der Maul- und Zahngesundheit des Vierbeiners zugutekommt und somit Mundgeruch vorbeugen hilft.

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