Irischer Wolfshund

Sitzender irischer Wolfshund
Irischer Wolfshund / Foto: Jagodka Shutterstock.com

Mit einer Widerristhöhe von mindestens 71 Zentimeter gehört der Irische Wolfshund zu den Riesen unter den Hunderassen. Der Irische Wolfshund wurde in früheren Zeiten unter anderem gehalten, um Wölfe von Viehherden abzuhalten. Auch zur Bärenjagd wurde er mitgenommen. Heute wird diese Hunderasse größtenteils als Familienhund gehalten, denn der Irische Wolfshund ist ein sanfter und ruhiger Riese.

Geschichte der Hunderasse Irischer Wolfshund

Die genaue Geschichte dieser alten Hunderasse ist nicht bekannt. Man geht davon aus, dass es ähnliche Hunde bereits um 7000 vor Christi gaben, denn anhand archäologischer Funde konnte festgestellt werden, dass es in England, Wales und Irland solche Hunde in dieser Größe und mit windhundeartigem Erscheinungsbild gab. Wahrscheinlich gelangten diese Hunde mit den ersten Siedlern nach Irland. Später gelangten die Hunde auch nach England und Schottland.

In Irland wurde der Irische Wolfshund vom Hochadel gehalten und dort in erster Linie für die Wolfsjagd genutzt. Zudem setzte man diese Hunde bei der Hetzjagd auf Bären, Elche und Wildschweine ein.

In England bestand für die Grafschaften im  15. Jahrhundert eine Haltungspflicht von Wolfshunden. Der Grund für diese Pflicht waren die Wölfe, die damals noch in höherer Anzahl vertreten waren und die Viehherden der Bauern bedrohten.

Als Feuerwaffen aufkamen, wurden damit die Wölfe in Irland und England ausgerottet und somit hatte der Irische Wolfshund keine Aufgabe mehr. Dadurch ging der Bestand stark zurück und diese Rasse kam nur noch selten vor.

Damit ein Aussterben der Rasse verhindert werden konnte, war es in der Mitte des 17. Jahrhunderts verboten, diese Rasse aus Irland auszuführen. Das Verbot geht auf Oliver Cromwell zurück, der sich für den Bestand der Irischen Wolfshunde einsetzte.

Doch erst zwei Jahrhunderte später wurde ein neues Zuchtprogramm gestartet, das von George Graham ausging. Es gab nur noch wenige lebende Irische Wolfshunde, für die nun ein Rassestandard festgelegt wurde. Der Irische Wolfshund mit dem heutigen Erscheinungsbild entstand durch die Einkreuzung mit Rassen wie Deerhound, Dogge und Barsoi.

Irish Wolfhounds

Rassebeschreibung Irischer Wolfshund

Der Irische Wolfshund ist eine vom FCI anerkannte Rasse, die der Gruppe 10 (Windhunde) und der Sektion 2 (Rauhaarige Windhunde) zugeordnet ist.

Erscheinungsbild des Irischen Wolfshundes

Hündinnen sollten eine Mindesthöhe von 71 Zentimeter und ein Gewicht von mindestens 40,5 Kilogramm erreichen. Bei Rüden liegen die Mindest-Schulterhöhe bei 79 Zentimeter und das Gewicht bei 54,5 Kilogramm.

Irische Wolfshunde gibt es in den Farben Grau, Weiß, Schwarz, Rehbraun, Rot sowie Gestromt. Das Fell ist drahtig, hart und rau.

Wesen

Der Irische Wolfshund hat einen sehr sanftmütigen und freundlichen Charakter. Sein offenes und umgängliches Wesen trägt dazu bei, dass er heute als Familien- und Begleithund gehalten wird. Als Wachhund ist er wenig geeignet, denn er mag Menschen und ist gerne mit ihnen zusammen. Die Grundhaltung gegenüber Menschen ist beim Irischen Wolfshund positiv. Daher wäre eher damit zu rechnen, dass er Fremden freundlich entgegen läuft.

Er ist ein treuer, anhänglicher und robuster Hund, der eine große Portion Geduld mitbringt. So groß der Irische Wolfshund auch ist, so handelt es sich bei den meisten Vertretern dieser Rasse um recht sensible Geschöpfe.

Häufige Krankheiten und Lebenserwartung

Irische Wolfshunde werden zwischen fünf und  zehn Jahre alt. Anhand Studienergebnissen erreicht allerdings der Großteil dieser Riesenhunde noch nicht einmal das fünfte Lebensjahr. Ein Grund dieses kurzen Lebens ist die Schmerzunterdrückung, die bei diesen Hunden besonders ausgeprägt ist. Deshalb werden Krankheiten häufig nicht im Anfangsstadium erkannt, sodass bei den ersten Anzeichen bereits ein fortgeschrittenes Krankheitsstadium erreicht ist.

Bei den Irischen Wolfshunden treten einige Krankheiten häufig auf und manche davon sind erblich bedingt. Dazu gehören Knochenkrebs, Herzkrankheiten, Osteochondrose, Epilepsie und Portosystemischer Shunt. Zudem trägt diese Rasse ein hohes Risiko für Magendrehungen.

irish wolfhoundHaltung und Pflege des Irischen Wolfshundes

Aufgrund seines sanftmütigen und vor allem menschenbezogenen Wesens ist der Irische Wolfshund kein Hund, der sein Leben draußen im Garten oder Hof fristen sollte. Er braucht den Bezug und Kontakt zu seinen Menschen.

Obwohl die Irischen Wolfshunde eine stattliche Größe besitzen, wären sie am liebsten kleine Schoßhunde, denn sie mögen engen Kontakt zu ihren Menschen und nehmen gerne den weichen Liegeplatz auf dem Sofa ein. Die meisten Vertreter dieser Rasse sind sehr anhänglich und lieben ausgedehnte Schmusestunden mit ihren Besitzern.

Ein Garten wäre zwar gut, aber wichtiger sind der Kontakt zu seinen Menschen und tägliche Spaziergänge. Weil der erwachsene Irische Wolfshund über 40 Kilogramm wiegt, sollte die Wohnung oder das Haus ebenerdig sein. Erstens tut das Treppensteigen generell großen Hunden nicht gut und zweitens wäre dieser Riese nicht einfach zu tragen, wenn er älter wird und eventuell keine Treppen mehr hinauf- oder hinunterlaufen kann.

Erziehung des Irischen Wolfshundes

Bei dieser Rasse handelt es sich um sensible Hunde, die zwar eine konsequente Erziehung benötigen, aber keine mit Härte oder veralteten, aversiven Methoden – wobei letztere sowieso bei keinem Hund angewendet werden sollten.

Irische Wolfshunde können es nur schwer ertragen, wenn sein Mensch wütend auf ihn ist. Er möchte gefallen und „dicke Luft“ vermeiden. Aus diesem Grund sind diese Hunde eher leicht  erziehbar – besonders wenn mit positiver Verstärkung gearbeitet wird.

Der Irische Wolfshund kann stur erscheinen – vor allem, wenn er den Sinn der Übung nicht versteht. So wird er bei stupiden Übungswiederholungen nicht lange mitmachen und er legt auch wenig Wert auf Apportierspiele. Wenn man die Übungen aber kurzweilig gestaltet und mit viel Lob arbeitet, zeigt er sich von seiner äußerst kooperativen Seite.

Jagdinstink

Vor dem Kauf eines solchen Hundes sollte bedacht werden, dass der Irische Wolfshund Jagdmotivation besitzt. Er ist ein sogenannter Sichtjäger: Er sucht also nicht den Boden nach Spuren ab, sondern hält hocherhobenen Hauptes Ausschau nach Wild. Sieht er ein Reh, einen Hasen oder anderes Wild, möchte er hinterher hetzen. Die Ausprägung des Jagdinstinktes ist unterschiedlich, denn jeder Hund bringt seine eigene Persönlichkeit mit. Somit gibt es ambitionierte Jäger und solche, die nur wenig Jagdmotivation besitzen.

Wer nun verhindern möchte, dass der Irische Wolfshund während des Spaziergangs seiner Jagdlust nachgeht, sollte auf den Lauf auf der Rennbahn verzichten, denn dafür ist sogenannte Hasenschärfe notwendig. Es wird auf der Rennbahn zwar nicht hinter lebendigen Hasen hergelaufen, aber dies würde den Jagdinstinkt fördern und die Lust des Hetzens steigern.

Der Jagdinstinkt des Irischen Wolfshundes ist in der Regel aufgrund seiner Kooperationsfähigkeit gut erzieherisch beeinflussbar.

Auslastung

Eine gewisse Jagdmotivation ist beim Irischen Wolfshund vorhanden und ebenso ist er – typisch Windhund – auch lauffreudig. Es ist aber nicht so, dass Windhunde mehr Auslauf benötigen als andere Hunde. Windhunde sind Kurzstreckenläufer und mögen es zu sprinten. Aber natürlich braucht auch ein Irischer Wolfshund täglichen Auslauf, denn er ist ein aktiver Hund, der sich gerne bewegt. Ein Spaziergang von mindestens einer Stunde pro Tag sollte möglich sein und bestenfalls darf er dabei auch einmal einen schnellen Sprint laufen und seine langen Beine galoppierend strecken.

Fellpflege

Die rauhaarige Struktur des Fells macht den Pflegeaufwand sehr gering. Es ist völlig ausreichend, das Fell einmal wöchentlich zu kämmen. Auch der natürliche Fellwechsel im Frühling und Herbst fällt nicht so sehr ins Gewicht, wie bei anderen Fellstrukturen. Irische Wolfshunde haaren nur wenig.

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