Maine Coon Katze

Maine Coon Katze
Maine Coon Katze / Foto: Kucher Serhii Shutterstock.com

Die Maine Coon Katze ist die größte Hauskatze und kann eine Schulterhöhe von 40 cm erreichen. Sie trägt viele umgangssprachliche Namen mit sich und wird unter anderem aufgrund ihres anhänglichen Wesens als „Sanfter Riese“ (Gentle Giant) oder Hundekatze bezeichnet. Diese sehr menschenbezogene Katze trägt im US-Staat Maine den Titel „Staatskatze“.

Geschichte der Katzenrasse Maine Coon

Die Maine Coon Katze stammt aus den Vereinigten Staaten und wurde früher im Nordosten als Gebrauchs- und Hauskatze gehalten.

Der genaue Ursprung der Maine Coon Katze ist nicht bekannt. Es gibt Legenden über die Entwicklung dieser Katzenart. Der Name Maine Coon hängt mit verschiedenen Mythen zusammen:

  • Das Aussehen und die Freude am Wasser dieser Katze erinnerten die Menschen an einen Waschbären (In englischer Sprache bedeutet Racoon oder Coon Waschbär). So ging man davon aus, die Maine Coone Katze sei durch eine Kreuzung von Waschbär mit Katze entstanden. Da diese Verpaarung biologisch gar nicht möglich ist, handelt es sich um einen Mythos.
  • Die Bezeichnung Coon könnte auch auf Kapitän Coon zurückgehen. Laut Erzählungen begleiteten ihn langhaarige Schiffskatzen, die sich an den Handelsorten mit den Katzen verpaarten, die an den Häfen lebten. Brachte eine Hafenkatze einen Wurf mit langhaarigen Kitten zur Welt, wurden sie als Coon-Katzen bezeichnet.
  • Eine weitere Geschichte dreht sich um die langhaarigen Katzen von Marie Antoinette. Viele private Sachen der französischen Königin gelangten per Schiff nach Maine. Vielleicht wurden auch ihre Katzen in den Bundesstaat gebracht und konnten sich mit den Katzens Maines verpaaren – wer weiß.

Die Maine Coon Katze sieht den Waldkatzen Norwegens sehr ähnlich und darum rankt sich eine andere Legende. Leif Eriksson soll Nachkommen dieser Waldkatzen als Schiffskatzen gehalten haben. Diese Katzen könnten somit auf dem Schiffsweg nach Neuengland gelangt sein.

Wie das Gen für langes Katzenhaar nun in die Vereinigten Staaten gelangte, wird ein Geheimnis bleiben. In früheren Zeiten wurden auf jedem Schiff Katzen gehalten, damit sie die Ratten bekämpfen konnten. Da viele Einwanderer in die USA kamen, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass langhaarige Katzen mit ihnen und mittels Seeweg den Boden der Vereinigten Staaten betraten und sich dort vermehrten.

Während die Geschichte über den Ursprung der Maine Coon Katze unbekannt ist, sind die ersten Shows und der Zuchtbeginn belegt.

Maine Coon Katzen
Maine Coon Katzen mit unterschiedlichen Fellfarben / Foto: Nynke van Holten Shutterstock.com

 

Show und Zucht der Maine Coon Katze

Die Maine-Cats – so der damalige Name – wurden Mitte des neunzehnten Jahrhunderts auf Landwirtschaftsmessen ausgestellt. Ab 1900 organisierte man in den USA viele Katzenshows und 1906 wurde die CFA (Cat Fancier´s Association) gegründet. Diese Vereinigung ist heute auf der ganzen Welt vertreten. In ihrem ersten Zuchtbuch sind die Registrierungen von 28 Maine-Cats dokumentiert.

Die Maine-Katzen gerieten langsam in Vergessenheit, da immer mehr Katzenrassen importiert wurden, die nun interessanter waren. In den sechziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts begannen Liebhaber dieser Katzen mit der Zucht. Seit 1976 ist die Maine Coon Katze vom CFA als Rassekatze anerkannt. 1983 nahm auch der FIFé (Fédération Internationale Féline d’Europe) diese Katze in ihre Liste auf.

Heute gehört die Maine Coon Katze zu den beliebtesten Katzenrassen von Europa und den Vereinigten Staaten.

Rassebeschreibung Maine Coon

Die Maine Coon Katze kann ein Gewicht von 12 Kilogramm und eine Schulterhöhe von 40 Zentimetern erreichen. In der Regel sind Kater etwas schwerer und größer.

Bei dieser Halblanghaarkatze sind alle Farben und Fellzeichnungen anerkannt, bis auf Golden, Amber, Cinnamon und Chocolate sowie die Fellzeichnung Point. Das Fell der Maine Coon Katze ist wasserabweisend und dicht, ihr Schwanz lang und buschig. Zwischen den Zehen befinden sich Fellbüschel. Erwünscht sind sogenannte Luchspinsel an den Ohren.

Ausgewachsen ist eine Maine Coon im Alter von drei Jahren.

Andere Bezeichnungen für die Maine Coon Katze: Maine Cat, Maine Shag, Hundekatze, Gentle Giant, Snowshoe Cat und Coon.

Wesen

Der Charakter der Maine Coon Katze wird als anhänglich, gesellig, ausgeglichen und intelligent beschrieben.

Diese Katzenrasse schließt sich eng ihren Menschen an, weshalb sie auch den Beinamen „Hundekatze“ trägt. Sie ist deshalb auch nicht gerne alleine und von ihren Menschen getrennt. Maine Coon Katzen folgen ihren Menschen gerne bei sämtlichen Aktivitäten im Haus und Garten.

Allgemein ist die Maine Coon sehr gesellig und kann somit auch mit anderen Haustieren zusammenleben. Schoßkatzen sind sie trotzdem nicht, denn sie haben sich ihre Selbstständigkeit erhalten und sind selbstverständlich auch begabte Jäger.

Als besonderes Wesensmerkmal ist ebenso ihre Liebe zu Wasser zu nennen. Maine Coon Katzen gehen zwar nicht schwimmen, aber sie spielen sehr gerne mit Wasser, versuchen beispielsweise etwas aus dem Wasser zu angeln.

Generell setzten Coons oft ihre Tatzen ein. Viele Maine Coons fressen nicht direkt aus dem Napf, sondern nehmen ihr Futter mit den Tatzen heraus.

Ihre Intelligenz und Neugierde zeigt sich oft durch Tätigkeiten, die sie sich abgeschaut haben. So können viele Maine Coon Katzen einen Wasserhahn aufdrehen oder Türen öffnen.

Maine Coons sind „gesprächige“ Katzen und teilen gurrend ihre Wünsche und Bedürfnisse mit. Aufgrund der Größe vermutet man eine tiefere, laute Stimme. Die Maine Coon Katze spricht jedoch leise und mit einer hohen Stimmlage.

Maine Coon beim Tierarzt
Maine Coon beim Tierarzt / Foto: Ermolaev Alexander Shutterstock.com

 

Häufige Krankheiten und Lebenserwartung

Grundsätzlich gilt die Maine Coon Katze als gesunde und robuste Rasse. Die Lebenserwartung dieser Katzen liegt bei 12 Jahren.

Dennoch besteht durch die Zucht ein Risiko für bestimmte Erbkrankheiten:

  • Hypertropher Kardiomyopathie
  • Patellaluxation, Hüftgelenkdysplasie und Ellenbogendysplasie
  • Erkrankungen der Niere
  • Spinale Muskelatrophie

Hypertropher Kardiomyopathie (HCM) ist eine Herzkrankheit, die sich in der Regel nicht durch Symptome bemerkbar macht. Die Katze wirkt gesund und stirbt an plötzlichem Herztod. Diese Krankheit lässt sich nicht beheben, aber mit Medikamenten gut einstellen. Um die Erkrankungen zu diagnostizieren und schließlich zu behandeln, sind Herzuntersuchungen notwendig.

Wie auch bei großen, schweren Hunderassen können auch bei dieser Katzenrasse während des Wachstums Gelenkprobleme entstehen. Patellaluxation, Hüftgelenkdysplasie und Ellenbogendysplasie lassen sich durch Röntgenuntersuchungen feststellen.

Bei Maine Coon Katzen besteht ein erhöhtes Risiko für polyzistische Nierenerkrankungen. Diese Erkrankung lässt sich mit Medikamenten einstellen, aber nicht beheben.

Bei der spinalen Muskelatrophie handelt es sich um eine Nervenzellenerkrankung, die Lähmungserscheinungen verursacht.

Haltung der Maine Coon Katze

Die gesellige und anhängliche Maine Coon Katze braucht den engen Kontakt zu ihren Familienmitgliedern. Sie kann alleine bleiben, fühlt sich dabei aber eher unwohl.

Maine Coons können auch an andere Haustiere gewöhnt werden. Sie sind in der Regel problemlos mit anderen Katzen oder auch Hunden zu halten.

Diese redseligen Katzen lieben die Ansprache ihrer Menschen. Sie sind neugierig und möchten im Grunde immer dabei sein. Kinder schätzen vor allem, dass Maine Coon Katzen gerne mit ihnen spielen.

Maine Coons sind gute Jäger, Springer und Kletterer. Für sie wäre es ideal, wenn sie tägliche Freigänge genießen dürfen. Ist dies  nicht möglich, sollte man ihnen genügend Möglichkeiten zum Klettern, Springen und „Jagen“ (Spielzeug) geben. Ist eine Maine Coon Katze genügend ausgelastet und darf in engem Kontakt zu ihren Menschen leben, wird man sich an ihrer ausgeglichenen Art erfreuen können.

Maine Coon Kitten
Maine Coon Kitten / Foto: Kwanbenz Shutterstock.com

 

Fellpflege der Maine Coon

Wird die Maine Coon Katze nur in der Wohnung gehalten, reicht es aus, sie gelegentlich zu bürsten. Das Winterfell kann sich nur dann entwickeln, wenn die Maine Coon auch nach draußen darf (Garten, Balkon oder kompletter Freigang).

Während des Fellwechsels sollte das Fell täglich gebürstet werden. Ansonsten werden zu viele Haare aufgenommen, wenn die Katze ihr Fell putzt.

Bei Freigängern sollte das Fell ebenfalls jeden Tag gebürstet werden. Dies ist schon deshalb notwendig, da bei Freigängern die Wahrscheinlichkeit eines Befalls mit Zecken oder Flöhen höher ist. Bei der Fellpflege wird ein Befall rechtzeitig entdeckt und kann mit entsprechenden Maßnahmen behandelt werden.

Obwohl Maine Coon Katzen langes Fell haben, besteht keine Neigung zum Verfilzen. Das Fell der Maine Coons ist erst im Alter von etwa 18 Monaten vollständig ausgebildet. Jungkatzen müssten somit noch nicht gebürstet werden. Trotzdem ist es empfehlenswert, bereits junge Katzen an das Bürsten zu gewöhnen.

Für die Fellpflege werden ein Kamm für Langhaarkatzen und eine Striegelbürste verwendet. Die Katze wird zuerst mit dem Kamm gekämmt und abschließend gebürstet. Manchmal entstehen kleine Filzknoten, die sich mit einem Entfilzerkamm entfernen lassen.

Video

Maine Coon Katzen - Die sanften Riesen im Portrait

You May Also Like
Britisch Kurzhaar Katze

Britisch Kurzhaar

Die Britisch Kurzhaar Katze ist vor allem wegen ihres ausgeglichenen und freundlichen Wesens beliebt. Diese pflegeleichte und recht robuste Katzenrasse erreicht eine Schulterhöhe bis zu 50 cm. Britisch Kurzhaar Katzen…